Dresdner Wandereule
Freitag, 28. Juni 2002
UFA: Rundkino und Kristallpalast

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ausgesprochen schöne fotoreihe!

damit das mal gesagt ist. ;-)

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danke!

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fotos

hi, sach ma, bist du profi-fotographin, shelog ?
die sind ja WAHNSINNIG schön ! die fotos, wirklich.
die kannst du wirklich an verlage (kunstbände, etc) verkaufen , oder so. vermutlich hast du dsa schon getan, würde mich nicht wundern.

ich versuche immer wieder meine vorurteile gegen "moderne" architektur loszuwerden. aber ich kann mich mit diesen aalglatten, kalten beton-und glasfronten der prager strasse einfach nicht anfreunden. wenn man sich deine fotos von der brühlschen terrasse etc anschaut, ist sowieso klar: DAMIT kann keine moderne architektur konkurrieren !

weiter so!

gruss,

peter

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@Peter

also, Profi-Fotos sehen schon noch anders aus! Sieh dir mal die Bilder in "Das alte Dresden" von Löffler an.
Fotos für den Druck zu machen ist sowieso viel schwerer als für den Bildschirm.
Moderne Architektur ist ein weites Feld, ich weiß zu wenig darüber. Es ist immer die Gefahr, daß man aus geistiger Trägheit das Alte, Vertraute vorzieht.
Mir ist aufgefallen, daß die Kunsthistoriker nicht mehr von "schön" sprechen, sondern von "qualitätvoll". In der mündlichen Rede sagen sie dafür manchmal "das ist ordentlich gemacht". Funktionalität, Qualität, Integrität sind als Ziele an Stelle der Schönheit getreten
(wobei ich mich frage, ob in einem Klima, wo es regnet und schneit, flache Dächer wirklich funktional sind).
Die Synagoge oder der Kristallpalast haben sicher mehr Integrität als die Kunstakademie. Für mich ist wichtig, WO etwas steht. Das Hundertwasserhaus hätte ich gern in der Neustadt gesehen, es ist so bunt und chaotisch wie das Leben dort, die Synagoge neben der Brühlschen Terrasse wirkt schon sehr streng, abweisend, fremd, aber mir fällt dabei immer der Bibelspruch ein "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden."
Aber den Neumarkt möchte ich trotzdem gern wieder original aufgebaut sehen. Irgendein Architekt - leider habe ich den Namen vergessen - hat vorgeschlagen, die nicht ausreichend dokumentierten Gebäude im Dresdner Hungerstil (aus der Zeit nach dem Siebenjährigen Krieg, sehr schlicht) nachzubauen, das würde mir auch gefallen.
Nur mit dem ekligen Plastikputz, den sie jetzt haben, sieht natürlich jedes Haus kitschig aus.

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@shelog

also, ich finde deine fotos sehr gut - nu, fäärtsch!

ich glaube aber nicht, dass ältere architektur bevorzugt wird, weil sie "vertraut" ist - gut, dass auch, aber ich glaube sie wirkt einfach heimeliger, menschlicher, und hat wärme. die glasbauten der prager strasse empfinde ich als kalt und seelenlos.

also, ich stimme dir aber nicht zu, dass man sich nicht äüßern darf wenn man zu wenig von moderner architektzur versteht. ich finde wir deutschen sehen alles zu akademisch, gelehrt, starr. ich finde, da wir deutschen in den zerstörten städten (frankfurt am main sah nach dem krieg nicht viel anders aus als dresden!) leider gezwungen sind, diese ganzen sogenannten "modernen" lösungen zu sehen, tagtäglich mit ihnen zu leben - dürfen wir uns auf jeden fall ein urteil erlauben, finde ich .

ich finde auch den begriff "schönheit" legitim. dass schönheit völlig subjektiv ist, glaube ich übrigens nicht, es gibt tatsächlich objektive kriterien. welcher mensch würde einen sonnenuntergang, die elblandschaft, das meer nicht schön finden ? ich glaube , schönheit ist weder objektiv noch subjektiv: sie ist beides. die leute strömen alle in bestimmte städte: rom, florenz, dresden, münchen, wien, paris.
kein mensch strömt nach rotterdam oder coventry, niemand will nach kassel. ich mag eine etwas einseitige sicht von "moderner" architektur haben - das liegt aber auch daran, dass ich in so einem viertel (beton) aufgewachsen bin, und dort nie wieder wohnen möchte. was ich übrigens interessant finde, dass viele die Dresdner Plattebauten als "sozialistisch" bezeichnen, auch hier auf deiner Website. Denn das kuriose ist: Frankfurt-Nordweststadt ( das ist die West-Betonsiedlung aus der ich komme ) sieht kaum anders aus als die DDR - betonsiedlungen. Als ich das erste mal in der prager Strasse in DD war, fühlte ich mich gleich "zu hause" - aber das war 1990, bevor die BRD bauten dort kamen ! ich fühlte mich allerdings im negativen sinne "zu hause"; es war vertraut, aber nicht angenehm. doch, irgendwie schon. ach, schwierig.

siehst du, schon habe ich ein gegenargument, weil du sagtest, man ziehe aus geistiger trägheit das "alte" vor:
stimmt nicht, stimmt nicht, äätsch !
dann müsste ich ja den Beton vorziehen, da ich damit aufwuchs !

(hehe, widerlegt ! **zunge rausstreck**)

also, im ernst: ich finde dresden sollte im historischen kern ruhig historisch bleiben. da sind wir schon einer meinung.
:-)

(das mit dem hungerstil find ich übrigens gut. zwischen den leitbauten sollte man einfach ganz schlicht bauen, weder gewollt historisch, noch schrill-bunt-schreiend modern.
hungerstil klingt wirklcih gut)

viele grüße

peter

PS
au weia hab ich wieder viel geschrieben. ich war mal pianist, naja, da tippt man halt auch schnell.

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noch was

ich habe übrigens aus versehen bei der neumarkt -poll ausverstehen "vote" gedrückt, wollte aber nur kucken wie die prozentzahl steht , sorry," wollte nicht das ergebnis fälschen !
ich bin also nun vermutlich doppelt drin .

(aber die meisten werden vermutlich sowieso für einen originalen neumarkt sein, statt einem modernen!)

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daß man sich als Nicht-Fachmann nicht zur Architektur äußern soll, hab ich nicht gesagt, nur bedauert, daß ich zu wenig darüber weiß! Im Gegensatz zu anderer moderner Kunst können wir der Architektur ja nicht aus dem Weg gehen, deshalb hat auch jeder das moralische Recht, (als "Mitbetroffener") seine Meinung kundzutun. Und, wie gesagt, ich freu mich über Kommentare!

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@shelog

ach so, pardon ! siehst du , so kann man sich übers net missverstehen.

naja , ich habe schon oft von leuten gehört, sie verstünden zu wenig über architektur, und "dürften" sich daher kein urteil bilden. (ich finde , man darf das ruhig).

auch ein architekt sagte das mal! im gästebuch neumarkt, so nach dem motto, was wagen wir "naive Masse" uns überhaupt einzumischen, moderne architekten seien ja alles künstler, und wir aber hätten ja alle keine ahnung.
denn auch ein professor güttler würde es sich verbitten, wenn man ihm vorschriebe, wie er ein stück zu spielen habe.

naja, weisst du was ich ihm daraufhin schrieb: ich sagte, sehr geehrter herr sowieso, (ich glaube, so oder ähnlich hiess er), wenn sie nächstens ins restaurant gehen, und ihnen das essen nicht schmeckt und sie beschweren sich beim koch, dann müsste er nach ihrere logik eigentlich zu ihnen sagen "was wagen sie es überhaupt, sich einzumischen! ICH bin hier der experte, und SIE haben keine ahnung !!"

Er hatte sich danach nie wieder gemeldet. LOL

naja, dieser herr übersah eines: wenn ein musiker eine schräge musik spielt, muss ich mir die platte nicht kaufen.
und wenn er ein konzert gibt, muss ich nicht hingehen.

der entscheidende unterschied zur architektur:

wir menschen sind GEZWUNGEN, mit diesen "künstlerischen" Produkten zu leben, ob wir wollen oder nicht ! Es ist unser LEBENSRAUM, tag für tag !

und manchmal scheint es mir, als wollten sich minderheiten wie herr libeskind , die sich für die größten halten, auf kosten der menschen selbst verwirklichen. sie bauen irgendwo ein völlig austauschbares objekt, labern dann kluge worte, warum man das schön zu finden habe (anstatt die menschen selber entscheiden zu lassen, was sie schön finden), und dann ziehen sie weiter, in eine andere stadt, und bauen was ähnlich austauschbares. und sitzen dann am schluss in ihrer altbauvilla mit stuck. ich kann im advanta riegel oder im coselanbau wirklich ncihts künstlerisches erkennen. für mich ist das unmenschliche architektur.

das problem ist an moderner architktur, dass sie so austauschbar ist. diese gebäude könnten überall stehen. und ich empfinde sie meist als völlig seelenlos. deshalb bin uich auf jeden fall für einen wiederaufbau von neumarkt, und auch neustädter markt. ich habe dieseesn platz gesehen, der sieht ja furchtbar aus. die modernen architekten sollten sich mal überlegen , wieso man auf fotos vom august dem starken-denkmal immer den platzh versteckt ! ist dir das mal aufgefallen ? man vermeidet fast immer, den platz zu zeigen - man sieht immer nur das denkmal !

moderne architektur ist übrigens nicht mal "modern".
barock war vor 200 jahren auch modern. und vor einigen jahrzehnten war eine frau modern, die kein knie zeigte.
dann waren nylonstrümpfe modern. nichts wird schneller unmodern, als das "moderne".

du hattest übrigens mal gesagt, du glaubst, man mag mehr das alte, weil man vielleicht geistig träge sei (ichj sage extra "vielleicht!", damit du nicht wieder denkst, ich unterstelle etwas! hilfe, niemals, nicht meine absicht !! LOL)

naja, das glaube ich aber nicht. ich glaube, archiektur wie am neumarkt oder die frauenkirche sind einfach klassisch "zeitlos", die wird man auch in 100 ´jahren noch gut finden. kuck mal, was für eine begeisterung dieser stil immer noch auslöst, obwohl der stil schon so alt ist! oder der zwinger, etc.

übrigens: iczh bin ja nicht in dresden, habe aber die nachrichten verfolgt. das mit der flut ist ja schlimm in dresden. also, ich wünsche allen dresdnern und auch dir (bist doch dresderin ??), dass das bald vorbei geht und die schäden nicht so gross sein werden. dass das wasser in den zwinger gelaufen ist, finde ich ja schlimm. aber den kunstschätzenm soll ja nichts passiert sein.

so, das waren meine gedanken zur architektur. hoffentlich wirkte ich nicht zu knatschig !

(aber dann würd ich ja gut nach dresden passen, oder ???)

alles gute

:-))

peter

(der knatschige nichtdresdner dresdenverehrer)

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Wir warten mit Bangen auf die Flutwelle...

erst sollte sie heute nachmittag kommen, jetzt heißt es, sie kommt heute nacht durch Schöna und ist 11 m hoch...

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flut

hier in berlin, das nur eine stunde von dresden entfernt ist, kriegte man NICHTS mit, wenn es zeitunbgen und fernsehen nicht gäbe.

ich find das so entsetzlich. warum immer dresden ????

dresden musste immer so viel leid erdulden, jetzt noch das!

der einzige trost, den ich dresdern und -Innen geben kann , ist der, zu wissen, dass man versucht, von aussen zu helfen.

(ich z.b. hatte mich ja schon lange vor der flut in dresden eingemischt, in der hoffnung, eine positive entwicklung für die stadt zu fördern, und werde es hinterher unbeirrt weiter tun.)

peter

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noch zufällig vorbei, vielleicht wird das mit dem da anders
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Ihr Blog auf? Oder kommen Sie selbst wieder öfter hierher?
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