Die Tür zum O-Born war nicht abgeschlossen, ich öffnete sie und sah im klaren Wasser ein sehr seltsames Tier: etwa einen cm lang, vielleicht halb so breit, flach, silbrig-seidig schimmernd, in der Mitte ein Bläschen, ringsum Wimpern, vermittels derer es sich auf der Oberfläche des Wassers schwimmend fortbewegte.
Als ich Wasser schöpfte, erstarrte es.
Ich war so verblüfft, daß ich nicht einmal ein Foto machte, sondern die Tür wieder schloß und wie im Traum weiterging.
Später trank ich das Wasser, das ich aus dem O-Born geschöpft hatte. Es hatte keinerlei Beigeschmack.
Am nächsten Tag begann ich im Internet nach dem Brunnentier zu suchen, fand aber nichts annähernd ähnliches.
Dafür weiß ich jetzt allerlei über Saprobien und dergleichen. Besonders der Dreieckskopf-Strudelwurm ist jetzt ein lieber Bekannter.
Ich würde ihn gern im Kompetenzteam vorstellen, aber dort hat es bereits über das Pantoffeltierchen Beschwerden gegeben.

Die Donauassel, auch istrische Assel - jaera istri - sieht dem Brunnentier noch am ähnlichsten (Dank an Norbert aus Langburkersdorf für den Tip!).
Heiner, der Borstenwurm (Süßwasserpolychaot, nein -chaet), ist auch ein sehr interessantes Lebewesen mit einer ausgeprägten Punkfrisur und einem freundlichen Blick.