Um mich auf die Gründung meiner Ich-AG vorzubereiten, ließ ich 11 Fotos entwickeln, druckte mit dem Word-Etikettenwerkzeug Visitenkarten aus und entwarf eine Bestelliste (Bestellliste?).
Dann zog ich meine Fotografenweste an und steckte die Bilder, den Fotoapparat, Schreibblock und Stift in die vielen verschiedenen Taschen. Im Rucksack hatte ich außerdem 1 Wasserflasche und 1 Buch von Terry Pratchett (das, wo der Vampir sich beklagt, er habe seit Wochen nichts getrunken und leide an cold bat) für die Straßenbahn.
Gleich der zweite Coschützer, den ich ansprach, bestellte die ganze Serie, und im Ärztehaus hatte ich auch Glück. Im Gasthof tagte ein Schornsteinfeger-Convent; leider waren alle in Zivil, sonst wäre das ein schönes Motiv gewesen.

Die Leute vom Ulmenhof sagten, sie hätten mich schon ein paarmal im Dorf herumlaufen sehen; und sie wollen die Fotos in Kommission nehmen. Im Hof daneben gibt es ein Hängebauchschwein, das genau wie ein ganz kleines Nilpferd aussieht. Als ich zum erstenmal ins Dorf kam, war es draußen, aber ich hatte keinen Speicherplatz mehr auf der smart card, und nun war es nirgends zu sehen. Irgendwann erwische ich es aber noch.

Es war sehr ungünstig, daß ich kein Bild vom ältesten Haus des Dorfes hatte, der ehemaligen Schmiede, wo jetzt eine freundliche Familie mit vielen Rassekatzen wohnt.
Insgesamt verkaufte ich in 2 Stunden 25 Bilder, an jedem verdiene ich 25 Cent; das ergibt einen Stundenlohn von ca. 3,50 €. Das wird man mir wohl beim Arbeitsamt nicht als existenzsichernde Tätigkeit abkaufen. Ich muß mir noch was anderes einfallen lassen.

z.B: Karten mit dummen Sprüchen

Ihre Preisbildung ist sehr lustich, denkt man. Fragen Sie mal nach, bei vielen Bauern hängen jetzt Bilder vom Hof, von einem Flieger aus gemacht, bei deren Preisen werden Ihnen die Augen tränen, zumal auf Ihren Bildern auch noch was zu erkennen ist.