Dresdner Wandereule
Zwischen Borthen und Maxen


Friederike Serre

Mit dem Stadtbus Linie 94 fahren wir zur Tarifzonengrenze "Fußweg nach Borthen", direkt hinter der Autobahn, die hier den Lockwitzgrund überquert. Den Fußweg hinauf, aber nicht bis zur Straße, sondern kurz vorher nach rechts abbiegen. Ein schmaler Pfad führt unterhalb von Borthen durch ein schattiges Tal und kommt am alten Dorfplatz wieder ans Tageslicht.
Rund um einen kleinen Teich stehen die Altborthener Bauernhäuser. Hier kann man Äpfel kaufen und Honig. Weiter die Straße, links abbiegen nach Röhrsdorf. Im Schloß der Sächsisch-Böhmische Bauernmarkt und leckerer Kuchen.
Am Schloßpark entlang (nicht die Straße ins Tal!), dann links abbiegen über eine Brücke und die Betonplattenstraße den Berg hinauf. Immer geradeaus bis Maxen - links sieht man die Sächsische Schweiz, wenn man sich umdreht, den Borsberg und den Dresdner Fernsehturm. Der letzte Teil der Straße ist mit alten Kirschbäumen gesäumt.
In Maxen ein schöner alter Gasthof, ein Heimatmuseum, Telefonzelle am Dorfplatz. Die Straße hinunter zur Kirche, dort nach links zum Schloß der Serres, wo von Andersen und Clara Schumann bis zu afrikanischen (Aquasi Boachi) und javanischen (Raden Saleh) Gästen die halbe Welt sich traf.
Über den arg verfallenen Wirtschaftshof des Schlosses geht es zur Kirschallee, die vorbei an wunderschönen Ausblicken zum Wilisch und ins Müglitztal zum "Blauen Häusel" führt, einer kleinen "Moschee", für Raden Saleh erbaut.
Am Weg blühen Veilchen, Feldstiefmütterchen und Scharbockskraut. Und ein merkwürdiges Gewächs mit lilanen, löwenmaulartigen Blüten...die Frühlingsplatterbse
Etwas Augenmaß braucht man beim Abstieg ins Müglitztal, um den frisch geharkten Pfad zu finden. Unten sieht es noch schlimm aus, der Wanderweg, von der Flut zerstört, wird erst jetzt wieder hergerichtet.
Leider fährt der Zug nur in großen Abständen. Aus lauter Langeweile kann man noch bis Weesenstein die häßliche Straße langlaufen und sich über die abscheulichen Farben von Gartenhäuschen (ferkelrosa), Schloß (pistazieneisgrün), Schloßturm (aprikoseneisfarben) und Schloßschenke (knallgelb) gruseln. Wahrscheinlich kann der Architekt beweisen, dass das die Originalfarben sind... aber früher waren die Farben nicht so knallig und müssen ganz anders gewirkt haben.

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Raden Saleh und Sachsens multikulturelle Tradition

Christina Schott berichtet in der "Jakarta Post" über Raden Salehs Aufenthalt in Maxen und die aktuelle Ausstellung, die auch von Gästen aus Java besucht wird.

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Sonderausstellung: Raden Saleh

Ein Maler zwischen zwei Welten - Heimatmuseum Maxen
Die Sonderaustellung wurde bis 2. Januar 2005 verlängert. Spezielle Führungen finden am 30.10.2004, 31.10.2004, 27.11.2004, 12.12.2004, 1.1.2005 und 2.1.2005 jeweils um 14 Uhr statt.

Zwischen 1839 und 1849 weilte der "javanische Prinz" Raden Saleh bei der Familie Serre in Dresden und auf dem Rittergut Maxen. In Deutschland war sein Name fast vergessen (bis zur Gründung der Prinz-Raden-Saleh-Gesellschaft) und nur noch wenige Spuren erinnern an seinen Aufenthalt. In seiner Heimat gilt Raden Saleh dagegen als Begründer der moderen indonesischen Malerei.

Anläßlich der Sonderausstellung im Heimatmuseum Maxen über den javanischen Maler Raden Saleh (? 1811 - 1880) wurde eine Broschüre herausgegeben:

* Autor: Werner Kraus
* Herausgeber: Heimatverein Maxen e.V., Maxen 2004
* Umfang: 28 Seiten mit 32 Abbildungen und 4 Farbseiten, A4
* Schutzgebühr: 7,50 Euro (ISBN 3-9808477-3-X)

Dr. Werner Kraus aus Passau, als Südostasien-Wissenschaftler tätig, beschäftigt sich seit über 10 Jahren mit dem Leben und Wirken von Raden Saleh.
Das Geleit wurde von Hans Joachim Neidhardt aus Dresden geschrieben.

Die Serres bauten für Raden Saleh das Blaue Häusel im Stil einer Moschee, die man noch heute am Müglitzhang sehen kann.

Bei den Serres zu Gast war auch der afrikanische Prinz Aquasi Boachi, dem Friederike Serres Freundin Marie von Houwald-Thielau folgendes Abschiedsgedicht widmete:

In das Album des schwarzen Prinzen von Aschanti, (Aquasi Boachi), als er nach mehrjährigen bergwissenschaftlichen Studien Europa Lebewohl sagte:

So kehrst du denn vom Sturm umrauschten Norden,
Vom Schnee bewölkten Horizont,
Wo Dir das Licht der Wissenschaft geworden
Dahin, wo sich der Cactus sonnt.

Dein Segel eilt zur andern Hemisphäre!
Ja, Afrika ruft Dich zurück!
Doch, steigt der Liebe Bild aus dunkelm Meere
Schweift nach Europa feucht dein Blick.

Du bist, o Prinz! verwandt und hold dem Norden,
wie ist´s in Deinem Land so hell und heiß!
Ein Freund bist Du den Freunden hier geworden,
Das Herz fragt nicht nach Schwarz und Weiß.

Noch weilet es, wo hehr in nächt´ger Stille
Der Bär um den Polarstern rollt!
Dein Land hat Gold - doch nur das Herz hat Fülle -
Bring einst zurück des Herzens Gold,
wenn du der Heimat den Tribut gezollt -
Dies Deiner Freunde Wunsch - er sei dein Wille.

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Vielen Dank fürs virtuelle Mitnehmen.
Es war mir ein Lese- und Sehvergnügen, umso mehr,...
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:-) das kommt mir bekannt
vor!
by dirk derbaum (28.05.17, 06:12)
Schön dass Sie auch noch
hier sind - unterwegs bin ich noch, aber ich...
by shelog (27.05.17, 18:26)
Gibt es Sie doch noch.
:-) Schöne Idee. Schade nur, dass Sie hier nicht...
by arboretum (10.05.17, 18:07)
Ein Wanderkalender hier - Zur
Seite "Wandern um Dresden" soll nun auch ein Wanderkalender entstehen....
by shelog (28.04.17, 18:33)
Neue Seite http://genderkalender.de
by shelog (30.06.16, 18:14)
Das würde mich freuen!
by shelog (26.05.16, 09:25)
:-) Ich hoffe beides
by shelog (26.05.16, 09:24)
ich komme auch nur
noch zufällig vorbei, vielleicht wird das mit dem da anders
by bubo (24.05.16, 17:35)
Passt der jetzt auf
Ihr Blog auf? Oder kommen Sie selbst wieder öfter hierher?
by arboretum (24.05.16, 12:30)

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