Mit der Straßenbahn Linie 11 bis Wilhelminenstraße, man kann erst mal den 100 Jahre alten Waldspielplatz im Albertpark besichtigen. Es ist heute ein integrativer Spielplatz, sogar mit einer Schaukel für Rollstuhlfahrer. Meist sind auch Sozialpädagogen dort und basteln mit den Kindern und dergleichen. Eine Tafel erzählt die Geschichte des Parks.
Dann zurück bis zur Straße, wenige Schritte Richtung Bühlau, dort verschwindet ein kleines Rinnsal im Boden, das ist der Eisenbornbach. Immer am Bächein entlang kommt man vorbei am Wildgehege in den Schotengrund (besonders schützenswertes Biotop mit viel Alt- und Totholz). Ein Kerbtal mit ungeheuren Buchenwurzeln, wie ein Mangrovenwald, über denen sich himmelhohe Stämme mit jämmerlichen Kronen erheben.
Es gibt auf der Karte nur einen oberen Schotengrundweg, aber in der Realität gibt es auch einen unteren, man kann den einen bachaufwärts gehen und den anderen bachabwärts, in der Dämmerung die Rufe der Kinder hören, an manchen stellen ist es ganz still.
Es ist so ein behagliches Gefühl wenn man im Regen und in der Dunkelheit aus dem Wald kommt und sieht die erleuchtete Straßenbahn. Dresden-Feeling. Früher war es einem hier nicht behaglich, weil gleich auf der anderen Straßenseite die Stasi ihren Sitz hatte - wir haben die Gegend gemieden.
Das Wartehäuschen hell, mit einer sauberen Sitzbank, die Lichter der Autos spiegeln sich in der nassen Straße und die Schienen brechen die Lichtsäulen zu einem schönen Muster.

Ein schöner Winterspaziergang in der Dresdner Heide. Zu Fuß durch die Neustadt: mit der Linie 11 bis Pulsnitzer Str. , über den Martin-Luther-Platz mit der Frauenbuchhandlung Pusteblume und der kleinen feinen Bibliothek der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der "Stoffwechsel", das Straßenkinderprojekt der berühmten Sabine Ball, in die Kulturmeile Kamenzer Straße, wo jetzt im ehemaligen "Rothenburger Hof" das Hostel Mondpalast zu finden ist, mit Computercafé.
Gleich dahinter das Büro der NABU-Jugend, gegenüber die Wehner-Stiftung. Eine Galerie an der anderen, eine kleine Druckerei. Und eine Volksküche. Eine stille, gemütliche Straße, aber nicht mehr lange, denn hier soll ein Parkhaus entstehen. Es kann doch nicht sein, daß eine Straße jede Menge Kultur und Soziales bietet und keinen Autokrach! Da muß man doch was tun! Den Bürgern darf es nicht zu wohl werden. Kein richtiges Leben im Falschen und so.
Runter in den Prießnitzgrund, schöne Villen am Hang, das Haus der Elim-Gemeinde. Die Prießnitz ist halb zugefroren und füllt ihr gemauertes Bett völlig aus. Unter der Brücke durch, am Bach lang bis zum nächsten Brücklein über die Prießnitz (nichts für Leute mit Hundephobie).
Ein markerschütternder Schrei, ich fahre herum: ein Hundi ist in den vereisten Bach gehüpft. Nur auf Frauchens ausdrücklichen Befehl kommt er wieder heraus.
Den Berg hinauf Richtung Sandgrube, da haben wir damals beim Hochwasser die Sandsäcke gefüllt. Mein Sohn erzählte, eine Oma hätte die ganze Nacht auf einem Klappstühlchen gesessen und Säcke zugebunden.
Der Weg zur Sandgrube, der Gebaute Kannenhenkelweg, ist aber nicht schön, deshalb gehen wir den Alten Kannenhenkelweg bis zum Schwarzen Kreuz, wo mittags die alte Hetsche spukt.
Ein Stück zurück bis zur Schneise 18, die schnurgerade zur Radeberger Straße knapp oberhalb vom Fischhaus führt.
Schnell am Fischhaus vorbei, das so wunderschön restauriert und einladend aussieht, denn für einfache Heidewanderer ist hier der Tisch nicht gedeckt. Wenn "Süppchen" auf der Speisekarte stehen, ist das schon bedenklich, und die Preise sind dementsprechend.
Ein interessanter Neubau steht auf dem Gelände der Körperbehindertenschule, farblich den alten Bauten angeglichen, angenehme Proportionen. Und dann ist man schon gleich an der Haltestelle Angelikastraße, wo irgendwann die 11 vorbeikommt.