versperrt den Blick auf den Elbhang

Chicago, Schlachthofviertel

Dünen, gebannt
Müll auf den Sand
Erde auf Müll
Gras auf Erde
Schnee auf Gras
Blick auf das
Gefängnis die Kaserne die Fabrik die
Heeres
bäckerei
und noch etwas
das du nicht siehst
die Entbindungsbaracke am Doktor-Todt-Weg
hundert Kinder an der Friedhofsmauer
der Grünspecht
mit rotem Kopf
verbirgt sich im weiß
nichts

Der Bus nach Altenberg wird am Dresdner Hauptbahnhof nicht anghezeigt, kommt aber doch. "Skier unten rein!" Eine halbe Stunde später sind wir im tiefverschneiten Erzgebirge. Hier und da stehen kleine Fördertürmchen mit Förderkübeln - Altbergbausanierung. Gleich unter dem Bogen beim Optiker durch und in die Konditorei - gibts noch Minihexenhäuschen oder sind sie schon wieder ausverkauft? Nein, ich bekomme noch einige und ein schön dekoriertes Käsebrötchen.
Die Buden am Weihnachtsmarkt haben noch geschlossen, aber die vielen kleinen Geschäfte sind geöffnet. Der Computerladen präsentiert immer noch sein Kostenlos-Telefon. Praktisch jedes Haus am Markt trägt eine Tafel mit einer Abbildung seines Vorgängers und einer ausführlichen Baugeschichte. Man kann da eine ganze Weile zubringen, aber es ist nicht ganz ungefährlich, denn an den Dachtraufen hängen armdicke Eiszapfen.
Straßen und Bürgersteige sind gewissenhaft freigeschippt, mit meterhohen Wällen dazwischen. Nur der Anfang des Firstenweges ist zugeschaufelt, so dass man bis zu den Hüften versinkt. Weiter oben wird es besser. Eine Skispur führt den Berg hinauf und ganz oben sehe ich die beiden Skifahrer, die wieder nach unten sausen.
Langsam stapfe ich bergan, in der warmen Wintersonne, Hasen und Füchse haben ihre Spuren gekreuzt, die Rehe sind nicht aus dem Wald gekommen. Von oben schaut man auf die Stadt, auf Luchberg und Wilisch und auf bewaldete Höhenzüge. Der Schnee glitzert...