Dresdner Wandereule
Samstag, 26. Januar 2008
Kleewumpe

Herrenhaus Kleinwolmsdorf

Kleewumpe (Kleinwolmsdorf), gleich hinterm Wald. Mit der Regionalbahn bis Radeberg, wenn man aus dem Bahnhof kommt, links abbiegen und dann durch die Unterführung. Hinter der Fabrik geht links ein Weg ab an irgendeiner Röder (Schwarze? Große? Kleine?) entlang. Immer geradeaus kommt man auf den Robert-Blum-Weg, der führt den Berg hinauf. Rechts die Gebäude des Sachsenwerkes, auf der linken Seite der Gedenkstein für das KZ-Außenlager Radeberg. Dann kommen wir an der Bäckerei Eisold (mit Ladenverkauf!) und am Hotel AaRa vorbei. Wir biegen nach links in die Juri-Gagarin-Straße ein und wieder nach links in die nächste Querstraße (neben der Kleingartensparte Robert-Blum-Straße). Der Weg ist mit einem niedrigen Pförtchen versperrt, das sich aber öffnen lässt, ebenso am anderen Ende, zur Heide hin. Der Waldweg, arg verwildert, ist mit einer Hirschstange gekennzeichnet und führt auf den Flügelweg, den wir nach links bis Großerkmannsdorf gehen.

(Hier kam die Sonne heraus und ich habe die Kamera ausgepackt).

Imkerei in Großerkmannsdorf

An einer Eisbude geht die Straße zum Ortskern nach rechts ab. Hier steht auch der Wagen eines Imkers. Alte und gräßlich eingefärbte neue Häuser wechseln sich ab. An der Bushaltestelle ein Kriegerdenkmal (1813 - 1914), wie sie merkwürdigerweise in fast allen Orten die DDR-Zeit überstanden haben. Wir gehen erst einmal ein Stück nach rechts und kommen zu einem kleinen alten Gasthof, der mit "Rindsroulade und Rotkraut" wirbt. Innen der authentischste Gastraum, den ich seit langem gesehen habe, im Flur ein kleiner Spiegel, damit man sehen kann, wie man aussieht, wenn man die Mütze abgenommen hat, und etwas dagegen tun kann. Innen schneeweiß gedeckte Tische, uralte Stühle, gebohnertes Linoleum, ein Klavier mit dem Bild des Großvaters drauf. An der Wand ein Dankschreiben der Radeberger Brauerei "für beiderseits zufriedenstellende Zusammenarbeit". Die Soljanka schmeckt gut, die Rechnung ist niedrig. Nun gehen wir wieder zurück bis zur Haltestelle (auch am Wochenende fährt alle 2 Stunden ein Bus) und ein Stück weiter die Straße entlang, biegen rechts ab und sind nun am Goldbach.

Scheune in Großerkmannsdorf

Kirche Großerkmannsdorf

Hinauf zur Kirche, durch den Friedhof und oben hinaus den Feldweg entlang. Der endet aber leider an einer Baustelle, also zurück! Was hier gebaut, wird, sieht aus wie ein mittleres Autobahnkreuz. Quer über die Wiesen suche ich die Straße, die aber auch völlig verschwunden ist. Mondlandschaft! Irgendwie lande ich schließlich wieder auf einer Betonpiste, dem gekennzeichneten Wanderweg. Hier kann man schon das Lausitzer Bergland sehen -

módre hory, ja was znaju,
ja sym zaso w serbskim kraju!

Bis jetzt laufe ich aber noch im deutschen Rodungsgebiet herum, sie haben vergessen, mit dem Roden aufzuhören, jetzt roden sie die Felder. Da ist ein Teich mit einer Bank, hier wird die neue Straße vorbeiführen.

Tafel an einem Teich bei Kleinwolmsdorf

Am Baum hinter der Bank hängt ein Schild, auf dem der Jugendfreund, der die Bank zerstört hat, darauf hingewiesen wird, dass er auch einmal älter sein und dann so etwas nicht mehr tun wird. Vielleicht fährt ja der gute Mann inzwischen einen Bagger und darf ganz legal die Gegend zerstören. Und dann setzt er sich auf die reparierte Bank und isst seine Schnitten. Ich habe einen Krapfen mit Eierlikör und eine Brezel von Eisolds dabei. Der Krapfen enthält außerdem noch Marmelade und Apfelstückchen.
Ein Stück weiter, an einer Kreuzung, stehen die ersten Wegweiser. Hier geht es nach Dittersbach, da nach Wallroda. An den Bäumen hängen zusätzliche Markierungen: der Wander-und Bergsteigerverband macht heute seine Wintertour. Wetterfeste Gestalten kommen mir entgegen, viele ohne Hut! Da nimmt mein Hut auch gleich Reißaus und rollert die aufgewühlte Piste entlang. Nach kurzem Sprint habe ich ihn eingeholt.

Kleinwolmsdorf begrüßt seine fußläufigen Besucher mit einem gewaltigen Misthaufen, was man billigen muss, wenn man ein echtes Dorf besuchen will. Die Kirche scheint sehr alt zu sein, ist aber leider abgeschlossen. Wie eine Burgterrasse schwebt der Friedhof über der Straße. Fast alle Gräber sind neu, doch das pompöse Kriegerdenkmal fehlt auch hier nicht.

Die Straße hinunter, vorbei am Teich, am Bäcker und am Einkaufszentrum, kommen wir zum Herrenhaus. Rechts von der Straße stehen die kleinen Häuschen der "Hofeleute" an der Röder aufgereiht. Dann geht es noch ein Stück die Straße entlang durch die Räderaue, die Wiesen mit riesigen Pfützen bedeckt, der Fluss mit Bäumen gesäumt, das Nachmittagslicht. Immer noch im Rodeland, das hier war ein riesiger Grenzwald zwischen den Nisanern des Elbtals und den Milzenern um Bautzen. Dann kamen Arnold, Erkmann und Waldemar und Ulrich.

So sind wir denn in Arnsdorf gelandet, der Bahnhof verfallen und verödet, mit Graffitti beschmiert, die diesen Namen nicht einmal verdienen. Aber der Zug fährt alle halben Stunden, sauber und gut beheizt. Wolke Zwielicht grauer Nebeldunst ohne Gunst ohne Gunst

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Donnerstag, 24. Januar 2008

dass ich so traurig bin

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Seltsamer Name für ein Tier

Pseudonovibos spiralis Peter and Feiler

Gibts nicht einen hübscheren Namen, z.B. Ziegenkühlein.

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gute Besserung! Und vielen lieben Dank für den Link...
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Vielen Dank fürs virtuelle Mitnehmen.
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:-) das kommt mir bekannt
vor!
by dirk derbaum (28.05.17, 06:12)
Schön dass Sie auch noch
hier sind - unterwegs bin ich noch, aber ich...
by shelog (27.05.17, 18:26)
Gibt es Sie doch noch.
:-) Schöne Idee. Schade nur, dass Sie hier nicht...
by arboretum (10.05.17, 18:07)
Ein Wanderkalender hier - Zur
Seite "Wandern um Dresden" soll nun auch ein Wanderkalender entstehen....
by shelog (28.04.17, 18:33)
Neue Seite http://genderkalender.de
by shelog (30.06.16, 18:14)
Das würde mich freuen!
by shelog (26.05.16, 09:25)
:-) Ich hoffe beides
by shelog (26.05.16, 09:24)
ich komme auch nur
noch zufällig vorbei, vielleicht wird das mit dem da anders
by bubo (24.05.16, 17:35)
Passt der jetzt auf
Ihr Blog auf? Oder kommen Sie selbst wieder öfter hierher?
by arboretum (24.05.16, 12:30)

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